HH, HB, HL, HRO, HST – Hamburg, Bremen, Lübeck, Rostock und Stralsund sind die fünf großen Hansestädte, die heute beinah jeder kennt.
Dabei sollte man wissen, dass es vorwiegend Kaufleute aus Westfalen waren, die auf ihren Handelszügen zur Ostsee die in der Mitte des 12. Jahrhunderts gegründete Stadt Lübeck besiedelten und von dort über Riga und Nowgorod den russischen Handelsraum erschlossen. Ursprünglich gegründet als Interessenvertretung der Kaufleute im Ausland und zum gegenseitigen Schutz, entwickelte sich die Hanse bald zu einem mächtigen Handelsbund, der seinen Mitgliedern das privilegierte Erschließen neuer Märkte ermöglichte.
Schon nach relativ kurzer Zeit hatten die Kaufleute der Hanse die Märkte West-, Nord- und Osteuropas durch ein gemeinsames Handelswerk verbunden. Mit steigendem Wohlhaben der Kaufleute entwickelte sich auch der wirtschaftliche und politische Einfluss der Städte. In ihrer Blütezeit waren über 160 Städte in der Hanse zusammengeschlossen. Vor allem die Wirtschaftsräume im Norden und Osten verdankten dieser starken Organisation ihr Aufblühen. Im 14. Jahrhundert verlagerten sich die Haupthandelsrouten von Westen zur Ostsee immer mehr nach Norden, aus der Mitte Westfalens immer mehr zur See, so dass die Westfalen zwangsläufig an den Rand des hansischen Handels gerieten. Die alten Handelsstraßen verloren ihre Bedeutung, die Seewege gewannen dazu. Dennoch blieben einige westfälische Städte der Hanse bis zu ihrem Untergang 1669 verbunden.